Die Dienstleistungsbranche berichtet von abflachenden Kurven und bei Herstellern sind Lagerbestände hoch. Während in der Pandemie selbst Produkte mit Beschaffungspreisen hundertfach über FMCG sich genauso schnell verkauften, ist es an den Registrierkassen leise geworden. Für viele beängstigend still.
In der Krise neigen Menschen dazu, die erstbeste Lösung zu suchen.
In den meisten Sales- und Marketingabteilungen greift nun der Fahrplan der Gefahrenabwehr. Lagerbestand muss raus. Mit allen Mitteln. Auf digitalen Kanälen wirbt man um die Gunst der Käuferschaft via niederschwelligen Ideen, und das ist nur logisch. Menschen neigen dazu, die erstbeste Lösung zu suchen. Auch wenn wir in einer modernen Gesellschaft leben, so greifen auch heute noch Mechanismen, die tief in der Psyche des Menschen verankert sind. Konsumenten wie auch die Industrie befinden sich im Krisenmodus.
Dreiteilige Akronyme, hinterlegt mit Prozentzahlen, wurden zu Stöckchen, an die sich alle klammern, während die wenigsten in der Lage sind, diese Werte richtungsweisend zu interpretieren und den Kurs in der Kommunikation anzupassen. Wenn der Teich leer ist, in dem ich fische, dann sollte ich nicht noch mehr vom gleichen Köder auswerfen.
Wer viel misst, muss auch in der Lage sein, die Daten zu interpretieren.
Krise triggert Verhaltensweisen, über die die Wenigsten von uns Kontrolle haben. In Zeiten der Bedrohung werden Menschen, denen dieses Prinzip nicht bekannt ist, keinerlei Innovation erlauben. Mauern und blockieren ist die Devise. Sie fallen zurück auf gewohnte Muster. Muster, die früher funktionierten und damals sogar richtig waren.
"Wenn es alle machen, dann muss es ja richtig sein."
Vergangene Strategien greifen heute nicht mehr und sind sogar schädlich. So trottet der Mensch auf den gewohnten Pfaden. Weil dieser bekannte Weg und die bekannten Lösungen ein Gefühl von Sicherheit geben. Die Herde marschiert brav in die gleiche Richtung. "Wenn es alle machen, dann muss es ja richtig sein." Das haben die Lemminge auch gedacht – Ergebnis bekannt.
Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, denn der Markt wird sich bereinigen von denen, die ihn nicht verstehen. Firmen, die Trends ignorieren und nach den identischen Mustern der Konkurrenz handeln, werden in eine Transformation gezwungen werden oder die Konsequenzen tragen.
Die Euphorie der pandemieindizierten Goals ist weggeblasen und die Realität setzt ein. Kassandra lief vor zwei Jahren bereits durch die Straßen und wie immer – niemand wollte zuhören.
Es ist an der Zeit, sich von der Trägheit abzuwenden, Teams auf den frischen Pfad zu lenken, innovativ zu bleiben oder, für diejenigen, die den Weckruf bisher nicht gehört haben, zu werden.